Die Trondheimer sind wieder zurück

Jürgen, Rainer und Bernd mit stolzer Brust

Drei TGK Radfahrer beim Styrkeprøven in Norwegen

 

 

Im Herbst 2011 haben wir Bernd Schlicker, Jürgen Köhler und Rainer Wolf uns entschlossen am Ultra Radmarathon Trondheim-Oslo, den Styrkeprøven (norwegisch die Kraftprobe), teilzunehmen. In den vergangen zwei Jahrzehnten haben bereits 5 TGK’ler die Strecke unter die Räder genommen. Die Streckenlänge war laut Veranstalter mit 542km und 4394hm ausgeschrieben. Nach 6 Monaten Vorbereitung und vielen langen Einheiten mit teils deutlich über 300km und in der Summe bis zu 5800 Gesamtkilometer waren wir für die Aufgabe gut gerüstet. Am Dienstag den 19.06. morgens um 03.00 Uhr sind wir begleitet von unseren Frauen Karola und Sonja mit einem extra großen Ford Transit Richtung Norwegen gestartet. Die Anreise führte uns aus dem Landkreis Kitzingen nach Kiel, dort nahmen wir die Fähre Colorline bis Oslo. Nach der Ankunft am Mittwochmorgen, fuhren wir dann auf der original Radstrecke zu unseren Campingplatz in der Nähe von Trondheim. Dort wurden wir mit Regen und 15 Grad empfangen, der Donnerstag und Freitag war dann für norwegische Verhältnisse hochsommerlich mit blauen Himmel und 22 Grad Höchsttemperatur. Nach einer kleinen Lockerungsfahrt am Donnerstag, ging es dann am Samstag 23.06. morgens endlich los. Unsere Startzeit war 08:09 Uhr. Die ersten Gruppen waren zw. 00.00 Uhr und 00.30 Uhr am Start, die restlichen Gruppen dann zw. 06.00 Uhr und 10.00 Uhr. Wir hatten das Glück, dass wir in unserer Startgruppe mit ca. 40 Leuten einige Fahrer hatten die den Styrkeprøven bereits mehrmals gefahren sind. Auf Grund des starken Gegenwindes veranlasste dies Alfred aus Köln eine Gruppe zusammen zu stellen. Wir waren dann über die ganze Zeit eine Kerngruppe von 10 – 12 Leuten. Der starke Gegenwind in der Spitze mit bis zu 30km/h blieb uns bis zur Ankunft in Oslo erhalten. Die ersten 160km bis auf 1066Meter als höchsten Punkt der Strecke, hatten wir über einen stetig leichten Anstieg nach knapp 8 Stunden erreicht. Von da aus ging es 30 km auf einem Hochplateau weiter Richtung Süden. Nach einer kurzen, scharfen Abfahrt erreichten wir nach 200km Dombás. Von hieraus ging es knapp 170km leicht fallend nach Lillehammer. Die leichte Abfahrt hat uns aber nicht viel gebracht, da der Gegenwind alles neutralisierte. In Lillehammer machten wir die einzige längere Rast von 35min., um uns trockene Regenkleidung anzuziehen (ca. 30km vor Lillehammer hatte es begonnen stark zu regnen) und uns für die Nacht - was im hohen Norden eigentlich nur eine Dämmerung ist - zu präparieren. Ab Lillehammer waren wir dann irgendwie immer nass, entweder Regen, Nieselregen, Wasser von unten durch nasse Straßen, aus den Bäumen oder aus Dunstwolken. Die letzten 190km bis Oslo waren  eine echte Tortur, es ging ständig auf und ab mit teilweise knackigen Anstiegen. Ungefähr so wie wenn man den Steigerwald von Nord nach Süd durchquert, nur mehr als doppelt so lang. Am Sonntag den 24.06. erreichten wir morgens um etwas nach 08.00Uhr glücklich Oslo. Die ganze Tour haben wir ohne größer Blessuren und technische Defekte überstanden. Im Ziel erwarteten uns Karola und Sonja, die uns auf der Strecke an mehreren Raststationen ausgezeichnet verpflegten. Außer unserem  eigenen Begleitfahrzeug waren noch gut 800 weitere Fahrzeuge auf der Strecke. Gegen 10.00 Uhr verließen wir Oslo und fuhren über Südschweden, Dänemark und Fehmarn Richtung Heimat, welche wir dann am Dienstagabend erreichten.

 

Die Fakten wie folgt:

Nach unseren Tachos waren es nicht 542km, sondern knapp über 550km und ca. 4.400 Höhenmeter. Wir benötigten hierfür gesamt mit Pausen 23:53:00Stunden, reine Fahrzeit ohne Pausen waren es 21:57:00Stunden. Durchschnittsgeschwindigkeit 25,2km/h (reine Fahrzeit), Durchschnittstemperatur 14 Grad Celsius. Von 2580 gestarteten Fahrerinnen und Fahrer, kamen schlussendlich 1723 im Ziel an. Auf Grund des ständigen starken Gegenwindes mussten dieses Jahr anstatt der üblichen ca. 20% dieses Mal ein gutes Drittel der Starterinnen und Starter aufgeben.

 

Gruß

Rainer Wolf